Wenn auch der Bereich der Phonetik wie Timbre der Stimme, Inhalt, Wort in den Bereich der Persönlichkeit fällt und somit individuell ist – im Bereich der Sprechtechnik gibt es klare Regeln.

Sprechtechnik das ein mal eins der Moderation nicht nur für Radio und TV - auch gekonnte Veranstaltungsmoderation erfordert gekonnte und exakte Aussprache

Wie spricht man Worte und Laute richtig aus?
Wusstet Du, dass man beispielsweise Endlaute nicht betont? – oder das man im Wort „Pferd“ entgegen der Schreibweise das „r“ nicht betont?

Die „richtige“ Sprechweise wurde durch einen Herrn Namens Theodor Siebs schon um Anfang des 20 Jahrhunderts geregelt. Die Regelung der Aussprache des Deutschen wird übrigens Orthoepie genannt.

Hörbeispiel des "alten Siebs" persönlich gefällig?: hier downloaden (1,3 Mb)

Ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildungen der Radio Highschool ist das Basiswissen um die richtige Sprechtechnik für Radio und Bühne. Eine Ausbildung die man sonst nur auf der Theater Hochschule oder privaten Trainern erhält.

Die Radio Highschool trainiert Sprechtechnik an Hand des Werkes von Vera Balser Eberle



Ein wenig Geschichte:
In Deutschland gibt es sehr viele Mundarten. Plattdeutsch, Fränkisch, Rheinisch, Westfälisch oder Bayerisch. Es gibt natürlich noch mehr. So viele, dass wir sie nicht alle aufzählen können.

All diese Mundarten waren früher einmal eigene Sprachen. Nach dem dreißigjährigen Krieg, das war in den Jahren von 1618 bis 1648, war Deutschland in ganz viele kleine Teile geteilt. Etwa dreihundert waren das. Und alle diese kleinen Länder hatten auch ihre eigene Sprache.

Aber es gab eben keine Sprache, die alle verstanden hätten. Theatergruppen die früher in ganz Deutschland herumreisten, wurden, wenn die Schauspieler zum Beispiel aus Franken stammten, in Hamburg gar nicht verstanden.

Also musste eine Sprache her, die alle verstehen können

Martin Luther hatte im Jahr 1522 die Bibel vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt. Da die Bibel überall in Deutschland gelesen wurde, hatte sich nach einiger Zeit, eine Art "Luther-Deutsch" verbreitet. Dieses Luther Deutsch wurde dann immer öfter auch für Zeitungen und Bücher genommen. Es verbreitete sich in ganz Deutschland.

Fast 300 Jahre nach Luther beschloss der Sprachwissenschaftler Theodor Siebs (1862-1941), eine einheitliche Sprache für ganz Deutschland festzulegen. In Hannover sprach man auch dieses Luther-Deutsch. Und da Theodor Siebs aus Hannover stammte, bestimmte er einfach dieses Luther-Deutsch als Hochdeutsch. Als die Sprache, die alle sprechen und verstehen. Weil diese Sprache zunächst vor allem von den Schauspielern am Theater gesprochen wurde, sagte man auch "Bühnendeutsch" dazu.

Heute sprechen wir dagegen von Hochdeutsch. Und das, obwohl die Mundart, die früher in Hannover gesprochen wurde, Niederdeutsch hieß. Von diesem Wort übernahm Theodor Siebs aber nur den zweiten Teil. Weil er sich die Grammatik von den Süddeutschen, die im Gebirge, also hoch oben wohnten, abgeguckt hatte, bekamen seine Sprachregeln den Namen Hochdeutsch. (Text von Sandra Limoncini)

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selbstbewußtes Auftreten ohne Lampenfieber stimme der schlüssel für persönlichen Erfolg

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Sprechtechnik nach Siebs